Hecken können als Lärmschutz dienen, aber ihre Wirksamkeit ist begrenzt und variiert je nach Frequenzbereich und Beschaffenheit der Hecke.
Wirksamkeit von Hecken als Lärmschutz
Frequenzabhängigkeit:
- Im tieffrequenten Bereich (50-125 Hz) bieten Hecken wenig bis gar keinen Schallschutz.
- Ab etwa 1000 Hz zeigt sich ein starker Anstieg der Dämpfungswirkung, die über 10 dB erreichen kann.
Einflussfaktoren:
- Dichte des Blattwerks: Je dichter das Blattwerk, desto besser die Schallabsorption.
- Blattgröße: Kleinere Blätter sind bei höheren Frequenzen effektiver.
- Breite und Höhe der Hecke: Breitere und höhere Hecken bieten besseren Schutz.
Vergleich zu herkömmlichen Lärmschutzwänden
Herkömmliche Lärmschutzwände erreichen in der Praxis Einfügungsdämpfungs-Maße von 10 bis 15 dB. Hecken sind weniger effektiv, können aber dennoch eine wahrnehmbare Verbesserung bieten.
Subjektive Wahrnehmung
Hörversuche haben gezeigt, dass Hecken trotz geringerer technischer Dämpfung zu einer signifikanten Reduktion der wahrgenommenen Lautheit und Lästigkeit von Verkehrsgeräuschen führen können.
Optimierung der Lärmschutzwirkung
- Immergrüne Hecken bieten ganzjährigen Schutz.
- Kombination mit weichem Bodenbelag (z.B. Rasen) statt Steinplatten.
- Mindestens 1 Meter Abstand zwischen Hecke und harten Oberflächen.
Empfohlene Pflanzen
Für einen ganzjährigen Lärmschutz eignen sich immergrüne Hecken wie:
- Rotlaubige Glanzmispel
- Europäische Eibe
- Wintergrüner Liguster
- Buchsbaum
- Leyland-Zypresse
Zwischenfazit
Hecken können als ergänzende Maßnahme zum Lärmschutz dienen, ersetzen aber keine professionellen Lärmschutzwände. Sie bieten neben einer gewissen Schalldämpfung auch optische und psychologische Vorteile. Für eine optimale Wirkung sollten Hecken dicht, hoch und breit sein sowie aus Pflanzen mit kleinen, dicht stehenden Blättern bestehen.
Es gibt tatsächlich einige Gehölze, die sich besonders gut als Lärmschutz eignen. Hier sind die wichtigsten Erkenntnisse zu speziellen Gehölzen für den Lärmschutz:
Besonders geeignete Gehölze
Thuja (Lebensbaum):
Thuja ist eine beliebte Wahl für Lärmschutzhecken. Die dichten Nadeln absorbieren den Schall effektiv und bieten gleichzeitig einen guten Sichtschutz. Besonders empfohlen werden:
- Thuja occidentalis ‚Brabant‘
- Thuja plicata (Riesen-Lebensbaum)
Liguster:
Ligusterhecken wachsen schnell und dicht, was sie zu einer guten Option für den Lärmschutz macht. Sie benötigen weniger Pflege als andere Arten und bieten eine ansprechende grüne Optik.
Hainbuche:
Hainbuchen eignen sich aufgrund ihrer dichten Blätter und des schnellen Wachstums hervorragend als Schallschutzwand. Sie sind zudem sehr robust und winterhart.
Kirschlorbeer:
Kirschlorbeer, insbesondere Sorten wie ‚Novita‘ und ‚Rotundifolia‘, haben große, schwere Blätter, die Geräusche gut abhalten können. Eine dichte Kirschlorbeerhecke von mindestens 1,80 Meter Höhe kann die Lärmbelastung erheblich reduzieren.
Weitere empfohlene Arten
- Rotbuche
- Berberitze
- Eibe
- Efeu (als Ergänzung zu anderen Hecken)
Faktoren für die Wirksamkeit
Die Effektivität einer Hecke als Lärmschutz hängt von mehreren Faktoren ab:
- Dichte des Blattwerks
- Höhe und Breite der Hecke
- Blattgröße und -struktur
- Ganzjährige Belaubung (bei immergrünen Arten)
Einschränkungen
Es ist wichtig zu beachten, dass Hecken allein keinen vollständigen Lärmschutz bieten können, insbesondere bei tieffrequenten Tönen. Im Frequenzbereich von 50 bis 125 Hz ist die Wirkung gering bis nicht vorhanden. Die beste Lärmminderung wird bei höheren Frequenzen (ab etwa 1000 Hz) erzielt.Trotz dieser Einschränkungen können die genannten Gehölze in Kombination mit anderen Maßnahmen zu einer spürbaren Verbesserung der Lärmsituation beitragen und gleichzeitig ästhetische und ökologische Vorteile bieten.
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